Gaming-CPUs: Tipps zu Auswahl und Kauf mit 11 aktuellen CPU-Empfehlungen ab 95 Euro

Die Vielfalt an Prozessoren ist enorm. Wir geben euch Tipps zu Sockeln und Chipsätzen, damit für einen Neukauf oder eine Aufrüstung gewappnet seid.

Wir klären auch auf, was es mit Kernen und Threads auf sich hat, warum die technischen Daten der CPU meist kein guter Anhaltspunkt für die Spiele-Leistung sind, zumal auch die Grafikkarte enorm wichtig bei der Spieleleistung ist. Wir listen außerdem am Ende unseres Specials noch die derzeit 11 empfehlenswertesten Prozessoren ab 95 Euro auf.

Zuerst geht es aber um die Bedeutung von Mainboard-Sockel und -Chipsatz bei der Kaufplanung. Der Sockel ist die mechanische Vorrichtung auf einem Mainboard, in die der Prozessor einlegt und dann mit einem kleinen Hebel fixiert wird. Der Sockel steht aber auch stellvertretend für eine oder mehrere Baureihen bei Prozessoren.

Denn pro Sockel-Bauart bringen AMD und Intel in der Regel nicht nur eine CPU-Familie, sondern über einige Jahre verteilt mehrere passende CPU-Familien auf den Markt. Die aktuellen Mainstream-Sockel, also für Privatanwender gedachte Sockel, sind bei AMD die Sockel AM4 und AM5 sowie bei Intel der Sockel 1700.

Es gibt auch noch spezielle Server-CPUs für die Mainstream-Sockel sowie auch spezielle Sockel für Firmenkunden, ebenfalls vor allem für den Serverbereich, die trotz der meist höheren Preise für normale private Anwender und Gamer aber keine Vorteile bringen und die wir bei Kaufberatungen daher außen vor lassen.

Chipsätze und Sockel

Man kann statt vom Sockel alternativ von einer Plattform sprechen, da die entsprechenden Mainboards und CPUs für einige Jahre in den Läden erhältlich sind und es zudem auch Chipsätze gibt, die nur für die jeweilige Plattform gedacht sind. Chipsätze sind, vereinfacht gesagt, Chips mit integrierten Befehlssammlungen, dem BIOS oder auch UEFI, die bestimmte Features des Mainboards und die Kompatibilität zu CPUs festlegen.

Wenn AMD oder Intel eine neue CPU-Generation auf den Markt bringen, gibt es meistens auch mindestens zwei neue Chipsätze. Chipsätze haben in der Regel Namen, die aus einem Buchstaben und einer dreistelligen Zahl bestehen. Die erste Ziffer gibt die Chipsatz-Generation an - Beispiele sind B550 oder Z790.

Eine neue Chipsatz- oder CPU-Generation muss dabei aber nicht mit einem neuen Sockel einhergehen - AMD hat beispielsweise für den Anfang 2017 neu erschienenen Sockel AM4 die Ryzen-Familien 1000, 2000, 3000 und 5000 auf den Markt gebracht, wobei es im Laufe der Zeit zudem Chipsätze mit Namen gab, die je nach Generation 300er, 400er oder 500er-Nummern tragen wie zum Beispiel A320, X470 oder B550.

Die folgende Tabelle listet euch die Chipsätze der Sockel AMD AM4 und AM5 und bei Intel der Sockel 1700 sowie auch 1200 auf - letzterer ist zwar aktuell nicht mehr für einen kompletten Neukauf zu empfehlen, aber wer schon ein passendes Mainboard hat, für den kann sich eine Aufrüstung noch lohnen:

Wichtig bei Intel: Nur mit einer K- oder KF-CPU (zum Beispiel Core i5-13600K oder Core i7-12700KF) in Verbindung mit einem Mainboard, das einen Z-Chipsatz hat, ist eine CPU-Übertaktung möglich. Ein weiterer relevanter Punkt kann sowohl bei AMD als auch Intel vorkommen, nämlich dass ein älterer Chipsatz nicht mit einer CPU der neuesten Generation kompatibel ist, obwohl der Sockel übereinstimmt.

Dies müsst ihr beachten, falls ihr ein neueres CPU-Modell kaufen wollt und dabei vielleicht aus Kostengründen ein älteres Mainboard-Modell ins Auge fasst oder falls ihr für euer vorhandenes Mainboard eine neue, vom Sockel her passende CPU kaufen wollt. Informiert euch daher beim Hersteller des Mainboards, ob es zur neuen CPU kompatibel ist. Beachtet dabei auch den Support-Bereich mit BIOS-Updates, denn oftmals funktioniert die neue CPU zwar, aber nur mit einem ausreichend neuen BIOS.